veda – Die Veden aus unserer Sicht
Es wäre irreführend, an dieser Stelle zu behaupten, dass wir uns mit den Veden beschäftigen, wenn damit notwendigerweise entweder ein priesterlicher oder einakademischer Akt gemeint sein müsste. Wer diese Zugänge sucht, muss in einen indischen Tempel oder in eine Universität gehen. Nicht am falschen Platz sind hingegen jene, deren Interesse an den Veden aus der Art der Verbindung zwischen den heiligen Schriften der Inder und dem Yoga herrührt. Denn dass es solche Zusammenhänge gibt, über die sich zumindest Yogaübende bewusst sein müssen, liegt auf der Hand. Wir sprechen also von den Veden aus unserer Sicht als Yogaübende.
Die üblichen Übersetzungen des Sanskritwortes veda mit Begriffen wie „Wissen“ oder „spirituelle Erkenntnis“ führt allzu leicht zu Irrtümern, und zwar deshalb, weil mit diesen Worten unsere westliche Art zu wissen bezeichnet wird. Bei Wissen im westlichen Sinn handelt es sich nicht um den untrennbar mit Wirkung verbundenen Begriff veda, das Wissen und Wirken der Götter, das Wissen und Wirken des Selbstes.
Mit dem Wort veda wird nicht das Wissen beschrieben, welches man hat oder nicht hat, das man von anderen erfahren oder nicht erfahren hat. Mit den Texten des veda zelebrieren Übende in Ost und West Rituale und Techniken, um so zu ihrem eigenen inneren, noch unformulierten Wissen zu gelangen. Inneres Wissen, der Kern des veda, ist der stets sprudelnde Quell, aus dem andere Formen des Wissens, im Sinn von Kennen und Erkennen, entstehen. So ist zwar das Ritual des veda lernbar, verwandelt jedoch, im Lernvorgang, den Lernenden zum Lehrenden, zu einem, der sich in seiner eigenen schöpferischen, gestaltgebenden Mitte erkennt.
Der übende Umgang mit dem veda bewirkt Einsicht in den Unterschied zwischen erlernbarem Ritual und autonomer Kreativität. Um diese elementar notwendige Unterscheidung (viveka) zu erlangen, ist die Yogalehre mit ihrer Praxis und ihren Techniken entstanden.
Der Yoga der Yoga-Sūtras des Patañjali lehrt die Unterscheidung zwischen dem Weltbild der Zweiheit (dvaita) und dem anderen, der Einheit (advaita).
Yoga erlaubt Unterscheidung durch das Herabstufen des eigentlichen Begriffs viveka – der großen Unterscheidung zwischen vergänglich und unvergänglich im finalen Sinn – in einfache Techniken.
Zum Beispiel geht bei den Körperhaltungen (āsanas) mit den zutiefst unterschiedlichen Merkmalen der gelenkten – und vergänglichen – Ansage zum Einnehmen der Haltung und der – unvergänglichen – Stille der nachfolgenden Identität mit der eingenommenen Haltung der höhere Sinn von viveka nicht verloren, sondern nimmt dort im Bewusstsein des Übenden seinen Anfang.
In klassisch perfekter Weise zeigen uns die Veden und der Yoga den Stil unseres Umganges mit ihnen, einen Stil, der sich in alle Verzweigungen der Lehren und anderen Erscheinungen hinein fortsetzt: Wer zur Einheit gelangen will, beginnt bei der Zweiheit (und der Vielfalt). Lernprozesse der Unterscheidung und differenzierten Wahrnehmung gibt es nur im Weltbild des dvaita, der Zweiheit; advaita, das wahre Wesen des Seins aber kann und braucht so wenig gelernt zu werden wie das eigene Wissen, der veda, gelernt werden muss.
CD zum Umgang mit der Upanishad
Ishavasya und Mandukya Upanishad – Mitsprechen und Lernen
Umgang mit der Upanishad – Die Ishavasya Upanishad
Die Ishavasya Upanishad (Isha Upanishad) ist eine der wichtigsten Upanishaden des Vedanta. Sie wird hier in Sanskrit vorgestellt, Wort für Wort übersetzt und Vers für Vers ausgelegt
Vedische Mantras – Begegnung mit dem Yoga – Buch und CD
Auf der CD werden die wichtigsten vedischen Mantras rezitiert – zum Mitchanten. So kann der Hörer zum Übenden werden und in die Botschaft der Veden eintreten
Rig-Veda – Impressionen aus dem Rigveda – Hymnen der Seher und Weisen
Einführung, ausgewählte Hymnen, Sanskrit-Deutsch, behutsame Kommentierungen
Katha Upanishad, Teil 1 – Sanskrit lernen mit den Veden
Sanskrit-Deutsch – Einführung, erklärende Hinweise zu Inhalt und Sprache, Vokabular, Übersichten
Yoga Nidrā – Der Heilschlaf der Yogis
Zwei Übungen von jeweils 30 Min