Indologische Studien
Zweierlei kann man bei einem Spaziergang im Park der Universität Hohenheim wahrnehmen. Zuerst: Man erlebt sich selbst neu unter den mächtigen Bäumen, neben zarten Pflanzen, man empfindet ihre Farben und Formen, ihre Düfte. Viele Exemplare, man kennt sie nicht einmal vom Namen her, schaffen eine besondere Atmosphäre. Die andere Wahrnehmung ist nicht atmosphärisch, sie ist rational; der Verstand will wissen, was das alles ist. Da sind die Namen, sie sind ebenso fremd wie die Pflanzen selbst. Nur die Botaniker haben gezählt, wie viel Schildchen sie in den Gärten bei den Gewächsen angebracht haben: mit Informationen, binominalen Benennungen, deutschen und lateinischen Namen, mit Bezeichnung der Gattung, der Art, dem Herkunftsland. Der Spaziergänger wird seine Aufmerksamkeit teilen müssen, in das, was er sieht, riecht und spürt, und das andere, was ihm die Schilder sagen, was er gern wissen möchte. Er wird unterscheiden müssen, welchem Bereich seine Aufmerksamkeit gilt.
Ähnlich geht es dem Wanderer in den Gefilden des Yoga. Die Welt des Ostens ist bunt, bunter noch als der botanische Garten. Die Menschen des Ostens unterscheiden zwischen der Bhagavad Gita, mit ihrer bunten Vielfalt, die mit Szenen und Bildern den Weg zur Erkenntnis beschreibt und ihrem Gegenstück, den Yoga-Sūtras, die, ebenso deutlich auf Erkenntnis gerichtet, ohne ein einziges
Bild auskommen. Zwar mit unterschiedlichen Mitteln, bunt oder karg, vermitteln beide doch die Atmosphäre des Erlebens. Sie sind nicht wie die Schilder bei den Pflanzen, deren Namen man lernt und dann kennt, sie sind wie der Duft, den man atmet, mit dem man sich selbst neu erlebt – der kommt und geht.
„Ich bin Arjuna.“ „Ich bin ein Baum.“ Teilhabe an der Existenz der einen oder der anderen Gestalt ist die Technik des Wanderers auf den Wegen des Yoga. Seine indologischen Studien haben ihm Informationen gegeben; er hat die Begriffe gelernt, die Namen gesprochen, sich über den Wohlklang seiner Stimme gefreut. Beim nennen des Wortes vṛkṣāsana hat er erst den Baum vor sich gesehen, zum Schritt, „ein Baum zu sein“, hat ihm sein Körper verholfen, er war nicht mehr groß.
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