Probleme mit der Yoga-Therapie

Wer mit der Yoga-Therapie nicht vorankommt,
macht meist verständliche,
aber trotzdem grobe Fehler:

Ein Fehler ist es, Probleme im direkten Zugriff mit Yogamitteln und -methoden beheben zu wollen.

Die Idee, ich habe Rückenbeschwerden, also mache ich (Yoga)-Rückenübungen, stammt nicht aus dem Yoga.

Auch die Hinzunahme anderer, zusätzlicher Körper-, Atem-, Meditationsübungen bringt innerhalb dieses Vorgehens keine Hilfe.

Es ist gut gemeint Rückenschmerzen mit Rückenübungen beheben zu wollen, und wird leider auch oft so gelehrt, ist aber absolut falsch. Auf diese Weise kann jemand – vorausgesetzt er hat ausreichende krankengymnastische Kenntnisse – vielleicht etwas erreichen, denn die Übungen sind sicher auch im physiologisch-orthopädischen Sinne gut wirksam. Aber das ist nicht Yoga. Die Yoga-Therapie geht anders vor.

Yoga schafft neue Probleme

Im Gesamtkonzept der Yoga-Therapie hat der Übende nicht nur mit seinen seitherigen, sondern noch viel mehr mit neuen Themen und Problemen zu tun. Es sind diese, die gesetzten Probleme, die sich im Laufe des Übens lösen und ihre auflösende Dynamik durch Mitnahmekraft auf die ursprünglichen Beschwerden übertragen. Wir kennen diesen Vorgang – in anderen Zusammenhängen – als „Ansteckung“.

Unser Thema: Yoga-Therapie

Die Betrachtung der Liste unserer Yoga-Lehrbriefe zeigt eine große Fülle von Themen, bei denen wir uns mit der Yoga-Therapie beschäftigt haben. Zum Beispiel Yoga-Lehrbrief Nr. 19 vom Januar 1977 „Heilung durch Yoga“ oder „Heilendes Wort“, Nr. 29, vom November 1977. Im April 1992 hatte der Lehrbrief den Titel „Yoga-Therapie“. Aber das sind nur besondere Überschriften, im Grunde ist jedes Yoga-Thema ein heilkundliches Thema. Unser erster Buchtitel heißt: Yoga und Naturheilkunde.

Zum Thema „Heilen“ möchte ich noch Hansaji Yogendra zitieren:

Der Yogi Sai Baba von Shirdi aber meinte, dass nur kranke oder sonstwie leidende Menschen sich überhaupt an Yoga wenden würden. Sowie sie aber geheilt wären, würden sie wieder davonlaufen und mit denselben Dingen weitermachen, die sie ursprünglich krank gemacht hätten. „Deshalb heile ich sie nicht völlig“, sagte Sai Baba. „Nur wenn es ihnen nicht gut geht, kommen sie wieder. So habe ich mehr Zeit, ihnen klar zu machen, dass sie ihre Gedanken und Gewohnheiten ändern müssen.“ Und nur wer zu solchen grundlegenden Veränderungen bereit war, wurde auch völlig gesund.