Muss man Vegetarier sein, wenn man Yoga üben will?

Frage: Muss man Vegetarier sein, wenn man Yoga üben will?
Antwort: Nein, aber der Yoga-Übende entwickelt sich.

F: Gibt es in Ihrer Schule Anfänger-Gruppen?
A: Nein. Der Unterricht ist so gestaltet, dass „Anfänger“ und „Fortgeschrittene“ gleichermaßen sinnvoll beteiligt sind.

F: Können die Übungen nicht gezeigt werden?
A: Sie könnten natürlich gezeigt werden und manchmal werden sie auch gezeigt. Aber das Üben nach Gehör ist ein unverzichtbares Element.

F: Wenn ich die Übungen kann, muss ich dann weiter unter Anleitung üben?
A: Also, von „müssen“ ist an keiner Stelle die Rede. Wenn Sie Übungen im Sinne von Gymnastik-Übungen meinen, können Sie auch allein üben. Nur ist das nicht Yoga.

F: Sollen diese so genannten Bekräftigungsformeln auch zu Hause gesprochen werden?
A: Ja, die Bekräftigung ist das eigentliche Kernstück der Yoga-Übung. Um sie sprechen zu können, nimmt man die Körperhaltung ein – nicht umgekehrt.

F: Ich übe schon seit vielen Jahren, brauche ich dann immer noch einen Lehrer?
A: Man hätte Ihnen von Anfang an sagen sollen: Der Lehrer ist in uns selbst. Der äußere Lehrer ist sein zeitweiliger Stellvertreter. Ob er noch gebraucht wird, hängt von unterschiedlichen und individuellen Verhältnissen ab. Ein Problem sollte es dabei nicht geben.

F: Muss ich im Yoga Sanskrit lernen?
A: Nein, nicht so wie Sie eine Umgangssprache gelernt haben. Es ist mehr eine Überwindung als eine Bemühung. Sie sprechen erst einmal „a“ und dann „asana“. Und mehr brauchen Sie am Anfang nicht. Wenn ich jetzt versuchte, Ihnen den Sinn mit Mitteln der deutschen Sprache zu erklären, würde ich einräumen, nie mit der Wirkung von Sanskrit zu tun gehabt zu haben.

F: Muss dieser Singsang beim Ansagen der Übungen sein?
A: Das Wort gebraucht nur, wer der lächerlich-machenden Darstellung (z. B. in manchen Medien) mehr vertraut als dem eigenen Erlebnis. Die Alltags-Umgangs-Sprache hat ihr Recht und ihre Kraft an ihrem Platz – vor allem für den, der eine übbare Alternative zu ihr kennt.

F: Muss ich am frühen Morgen üben?
A: Ja, aber beschäftigen Sie sich bitte nicht nur mit einem Teil, sondern mit dem ganzen Thema.

F: Manche sagen, Yoga sei eine Religion. Stimmt das?
A: Nein. Yoga ist eine Lehre, die sich mit den gleichen Themen beschäftigt wie die Konfessionen, nur ohne Monopolanspruch. Außerdem hält der Yogaübende die Begriffe Religion und Konfession deutlich auseinander

F: Wie ist es mit Therapie? Kann ein Yogi heilen?
A: Kein Mensch kann heilen. Aber es gibt Maßnahmen, die zur Heilung verhelfen. Eine solche Maßnahme ist Yoga, allerdings unter strikter Beachtung der übrigen Gegebenheiten, z. B. die der ärztlichen Zuständigkeit. Der Yoga hat hier zu Lande ein weites Tätigkeitsfeld in der oft vernachlässigten Präventivheilkunde.