Absent Treatment
Fernbehandlung (Absent Treatment) ist in Deutschland verboten.
Jetzt sucht das Universitätsklinikum Freiburg Teilnehmer für eine
EU-Forschungsstudie zur Erkundung der Wirksamkeit von Fernheilungen.
In einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten vom 31.7.2002
heißt es dazu „…es gibt Studien aus anderen Ländern, die
eine Wirksamkeit belegen…“
Hier tauchen Probleme auf. Nicht so sehr wegen der Wirksamkeit der Methode, sondern in Bezug auf ihre Lehr- und Lernbarkeit. Ein Nicht-Schlafwandler kann nicht das Schlafwandeln beschreiben. Ein Nicht-Heiler kann nicht das Heilen erklären oder gar ein Nicht-Fernheiler das Fernheilen erforschen und erklären. Das kann nur ein Schlafwandler, ein Heiler und ein Fernheiler. Nur, ihnen steht das für die Erklärungen nötige Vokabular nicht zur Verfügung, denn das gibt es – noch – nicht. In all den Fällen, wo etwas bisher Unerklärtes mit den Mitteln der vorhandenen Erklärungsmethoden dargestellt wird, reduziert sich das Ergebnis auf die im angewandten Sprachschatz vorhandene Logik. Aber gerade diese Logik hat der Schlafwandler überschritten, ebenso wie der Heiler, der Fernheiler und sicher einige andere mehr.
„Wissen nennen wir den kleinen Teil der Unwissenheit, den wir geordnet haben.“
Ambrose Bierce (1842-1914) amerikanischer Schriftsteller
Um Licht in unbekannte Bereiche zu bringen bedarf es des Zusammentreffens zweier Komponenten: Zuerst – der Exposition des Forschers in eben diese unbekannten Bereiche und -nachher – seiner Fähigkeit, seiner Erfahrung eine annehmbare Darstellung zu geben. Das Problem liegt darin, dass sich die Darstellung neuer, aber annehmbarer Mittel bedienen muss. In den meisten Fällen transportieren die neuen Mittel gar keine neuen Inhalte, sondern verlangen einen anderen Stil der Präsentation.
Kaum ein Wort der Yogalehre ist für westliche Ohren
wirklich neu, aber der Stil der Weitergabe ist total anders.
Upaniṣad meint: „Zu Füßen des Lehrers sitzend“, was
nur der versteht, der zu Füßen des Lehrers sitzt.
Wie kann ein Behandler hier zu Lande zu Erfahrungen mit der (verbotenen) Fernbehandlung gekommen sein? Dass es gelang, ist ein Beweis für das oben Gesagte, dafür, dass sich Begriffe verschiedener Ebenen nicht miteinander decken. Oder: Dass Fernbehandler unter Fernbehandlung etwas anderes verstehen als diejenigen, die keine Fernbehandler sind.
Das Verständnis für die so genannte Fernbehandlung setzt nur für jene die Vorstellung einer größeren räumlichen Distanz voraus, die mit dem Geschehen nicht vertraut sind. Distanz, Entfernung im Sinne der Fernbehandlung, ergibt sich nicht aus Einheiten, die mit dem Metermaß ermittelt werden. Der Planet Mars ist körperlich gesehen sehr weit entfernt, vorstellungsmäßig aber ganz nah. Der Patient kann am gleichen Tisch sitzen oder sich in einem anderen Land befinden, die Entfernung ist allein eine Frage der Vorstellung.
Damit ist ein Begriff eingeführt, der als Schlüssel für das ganze Thema dienen kann:
Heilkundige arbeiten mehr mit den realen Tatsachen der Vorstellungen als mit denen der so genannten realistischen Welt.
Wer sich mit der Fernheilung beschäftigen möchte, ist gut beraten mit dem Thema „Vorstellung“ bzw. „Imagination“ zu beginnen. Ein hilfreicher Ansatz wäre die Lektüre von „Imagery in Healing“ von Jeanne Achterberg (New Science Library, Boston and London).
Den Forschern in Freiburg möchten wir auf diesem wichtigen Gebiet viel Erfolg wünschen. Fortschritt und Ausleuchten der Grauzonen tut Not auf allen Gebieten der Heilkunde.
PS: In den sechziger Jahren hatte ich mit fast schlafwandlerischer Sicherheit ein US College gefunden, unter dessen Fittichen ich Absent Treatment lernen konnte.
Yoga Nidrā – Der Heilschlaf der Yogis
Zwei Übungen von jeweils 30 Min