Hausmittel – Der Magen

Ein Wort voraus

Hausmittel gibt es in jedem Haushalt.
Hausmittel sollten zuversichtlich und behutsam
angewandt werden.
Hausmittel ersetzen nicht den Arzt.

Der Magen muss vieles schlucken, nicht nur passende und unpassende Speise. Darauf ist der Magen eingerichtet, normalerweise hat er ein „dickes Fell“. Aber wie oft im Leben, liegen auch hier die Gegensätze dicht beieinander. Wir kennen Zustände im Magenbereich, wo schon ein Schluck Wasser zu viel ist, von Essen und Trinken ganz zu schweigen. Meist sind das „nervöse“ Störungen, die bald wieder abklingen, auch wenn sie zunächst sehr schmerzhaft sind. Menschen, die damit behaftet sind, stehen gar nicht so schlecht da, sie werden kaum in die Lage kommen, ihrem Magen tatsächlich zu viel zuzumuten. Wer einen Magen hat – im direkten und im übertragenen Sinn -, der so ziemlich alles mitmacht, hat unter Umständen größere Probleme – zumindest auf lange Sicht.

Uns geht es hier um eine Art erster Hilfe. Besonders für Menschen, deren empfindlicher Bauchbereich schon untersucht worden ist, denen aber außer Vorsichtsmaßnahmen keine anderen Vorschriften gemacht worden sind. Solche – sensible – Menschen trifft man häufiger als man vermutet. Ungeschickterweise glauben manche von ihnen, ihre „Magen“-Probleme werden durch ein kurzes Getränk weggespült. Mit den Ursachen ihrer Empfindlichkeit hat diese Hilfe nichts zu tun – eher stimmt das Gegenteil. Und – erste Hilfe brauchen auch die Genießer, die einen groben Diätfehler gemacht haben. Auch für sie ist unser Hausmittel angezeigt.

Wenn Hausmittel nicht wirken, liegt es in erster Linie daran, dass hinter ihnen keine Autorität steht, wie zum Beispiel ein Arzt. Oder die Großmutter, von der man weiß, dass sie mit ihren Rezepten schon ein Leben lang umgeht.

Also, die Großmutter würde bei Magenschmerzen sagen, wir brauchen:

  • Mindestens eine Stunde Zeit.
  • Ungestörte Ruhe, kein Telefon, keine Zeitung, keine Gespräche usw.
  • Einen bequemen Sessel mit Kopfauflage (keine liegende Haltung).
  • Gedämpftes Licht.
  • Eine Schüssel mit vier gehäuften Eßlöffeln Haferflocken (Blütenzart).
  • Einen Teelöffel.
  • Eine Uhr.

Der Patient isst die Haferflocken langsam, verteilt auf eine Stunde, jeweils einen Teelöffel. Die kleinen Portionen werden vor dem Schlucken gut eingespeichelt. Nach jeder Portion folgt eine Pause. Getränke werden in dieser Stunde nicht gereicht. Andere Medikamente sollten in dieser Zeit nicht genommen werden.