Dante A.

Dante Alighieri

Nach halber Fahrt durch unser Erdenleben
Fand ich in einem Wald mich, irrgegangen,
Weil ich des rechten Wegs nicht achtgegeben.

So, in etwa, lauten die ersten Worte eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur. Wobei der Titel der Arbeit an Treffsicherheit so wenig zu überbieten ist, wie die Worte selbst:

Die Göttliche Komödie

Wer übermäßig traurig gestimmt ist oder wer überschäumt vor Glück, findet sich beim Studium des Textes im angemessenen Mittelmaß der Menschheit wieder.

Dante Alighieri (1265 – 1313) hat in der Göttlichen Komödie nichts anderes als das Schicksal des Menschen beschrieben, des Menschen schlechthin. Er beschreibt den Irrweg, den der Mensch in jedem Fall gegangen ist, gehen musste und gehen wird.

Es liegt beim Leser – dem besinnlichen – zu lesen, zu studieren, sich zu identifizieren. Schließlich: Zu erkennen, er ist irrgegangen. Irrgegangen allein deshalb, weil er gegangen ist.  Weil er meinte, „er“ könne, müsse gehen. Das ist das Schicksal des Menschen.

Sein Schicksal führt ihn direkt in den finstren Wald, in die Hölle – und es führt ihn weiter, darüber hinaus. Fegefeuer und Paradies sind die nächsten Stationen.

Wer betroffen studiert, erlebt sich selbst als Gleichnis zum Weg des Dichters. Er leidet – reinigt sich – befreit sich selbst.

Wer jedoch durch Studium allein keinen Zugang zu den Stationen des Bewusstwerdungsweges finden kann, dem sei empfohlen zu prüfen, ob es nicht auch andere Zugänge gibt.

Den Zugang – zum Beispiel – mit dem Achtgliedrigen Weg der Yogis. Die Glieder dieses Weges lassen die gleiche Methode erkennen: Die stufen- bzw. stationsweise Bewegung zur Vollendung. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Yogi übt. Dass er die Fülle der Begegnungen des Dante Alighieri – als wahrhaft göttliche Komödie – übend als sein eigenes Wesen erlebt.